Welche Messenger verwenden Ende-zu-Ende-Verschlüsselung?
WhatsApp, Signal, Threema und Co.: Immer mehr Messenger verwenden heute Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, damit unterwegs niemand die Textnachrichten und Gespräche der Nutzerinnen und Nutzer ausspionieren kann. Wie und in welchem Umfang die Apps die Verschlüsselung einsetzen, unterscheidet sich jedoch zum Teil deutlich.
WhatsApp
WhatsApp setzt standardmäßig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein – für sämtliche Chats, Sprach- und Videoanrufe, sowohl zwischen zwei Personen als auch in Gruppen. Der Quelltext von WhatsApp ist allerdings nicht „Open Source“, also nicht frei zugänglich. Wie WhatsApp die Verschlüsselung umsetzt, kann also nicht öffentlich eingesehen und geprüft werden.
Signal
Der Messenger Signal ist eine der beliebtesten WhatsApp-Alternativen. Ob Chats oder Sprach- und Videoanrufe, mit einer Freundin oder in einer Gruppe: die Kommunikation ist immer durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Da Signals Quelltext öffentlich ist, kann jeder prüfen, dass und wie Signal die Verschlüsselung einsetzt. Signal hat sogar das End-to-End-Encryption-Verfahren entwickelt, das heute als Stand der Technik gilt – und das von anderen Messengern wie WhatsApp übernommen wurde.
Threema
Eine weitere, seit Dezember 2020 quelloffene WhatsApp-Alternative ist Threema. Die App sichert ebenfalls standardmäßig alle Unterhaltungen mit End-to-End-Verschlüsselung ab – von Chats bis zu Sprach- und Videoanrufen. Allerdings ist es bisher in Threema generell nicht möglich, in einer Gruppe einen Anruf oder Videoanruf zu starten.
Telegram
Telegram setzt nicht standardmäßig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein. Unterhaltungen sind nur vor dem Mitlesen durch Telegram geschützt, wenn man sogenannte „geheime Chats“ nutzt. Diese sind jedoch etwas versteckt und mit einigen Einschränkungen verbunden. Sie sind zum Beispiel nicht für Gruppenchats möglich. Standardmäßig können also Telegram-Mitarbeitende mitlesen oder -hören, worüber wir schreiben oder sprechen. Wer sich bei Missbrauch der Daten Rechtshilfe erhofft: Telegram ist mit Sitz in Dubai für deutsche Behörden kaum zu fassen.
Facebook Messenger
Auch der Facebook Messenger nutzt nicht standardmäßig Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie ist deaktiviert und muss für jede einzelne Unterhaltung extra eingeschaltet werden. Wer daran denkt, kann sie für Chats, Sprach- und Videoanrufe aktivieren, auch für Gruppen. Die Grundeinstellung ist jedoch: Mitarbeitende des Facebook Messengers haben Zugriff auf die Informationen, über die die Nutzer sich austauschen.